Franz Elbern
 

Hier einige Daten zur Geschichte des Deutschen Nationalspielers Franz Elbern


Verein 1. Etappe

Im Herbst 1918 kam Mutter Elbern mit ihren Kindern Karl, Helene, Josef, Franz, Marcel und Hubert auf einem Güterzug aus Lüttich nach Beuel, wo sie eine Unterkunft fanden. Vater Karl Elbern, der in Lüttich als Dolmetscher in der deutschen Zivilverwaltung tätig war, folgte seiner Familie später nach. Die Buben spielten alle in den Jugendmannschaften des am 15. März 1924 durch Fusion der Fußballvereine 06 und Alemannia 1919 entstandenen Sportvereins 06 Beuel. Bereits in der Jugend reihte sich Erfolg an Erfolg. Die „Elbern-Elf“ machte von sich reden. Franz, der drittälteste Bruder, fiel durch seine Schnelligkeit und seinen Trickreichtum auf. Bei den Senioren setzte sich die positive Entwicklung fort. Mit den „Grün-Weissen“ gelang der Aufstieg aus der Bezirksklasse in die Gauliga Mittelrhein jedoch erst zur Runde 1935/36.

Dreimal scheiterte man in den Runden zuvor knapp am Aufstieg, davon zweimal als Meister. Die vier Elbern-Brüder, Franz, Marcel, Hubert und Joe, waren im Angriff für die Tore zuständig. Die Klasse von Franz, Marcel und Joe Elbern fand auch ihren Ausdruck durch ihre Berufung in die Mittelrhein-Auswahl im Rahmen des Bundespokal-Wettbewerbes 1934/35. Mittelrhein-Trainer Sepp Herberger setzte die drei Brüder am 6. Januar 1935 in Köln beim Spiel gegen Nordmark ein. Als viertem Spieler des SV 06 vertraute Herberger in der Läuferreihe auf Leo Klein. Bei der 2:3-Niederlage nach Verlängerung erzielte Franz als Rechtsaußen ein Tor für den Mittelrhein. Vor dem Gauliga-Einstand wurde an der Neustraße das neue Stadion mit einem Spiel gegen den Deutschen Meister des Jahres 1935, den FC Schalke 04, ausgetragen. Für Beuel stürmten die Brüder Franz, Marcel, Hubert und Joe Elbern. "Jupp" Gauchel von TuS Neuendorf verstärkte den Angriff des Aufsteigers beim 2:2 Unentschieden. Im Debütjahr 1936/37 landete der SV 06 auf dem fünften Rang der Gauliga. Die Konkurrenten waren die Kölner Vereine VfR 04, CfR, Sülz, SC 99, Würselen, Mülheim, TuS Neuendorf, Andernach und die Bonner Vereine FV und TuRa.

Auswahlspiele - Fußballnationalmannschaft 1934-1937

Franz Elbern, der Sprinter auf dem rechten Flügel, wurde bereits am 24. Juni 1934 von Trainer Sepp Herberger in die Mittelrhein-Auswahl berufen. Das zweite Spiel um den Kampfspiel-Pokal fand am 8. Juli 1934 statt. Dem wendigen, technisch herausragenden Außenstürmer gelang jeweils ein Treffer. Der dritte Auftritt Franz Elberns folgte am 6. Januar 1935 im Rahmen des Bundes-Pokal-Wettbewerbes 1934/35. Im Spiel gegen Nordmark zeichnete sich das Talent aus Beuel mit einem Tor aus. Wegen seinen Leistungen im Verein, seinem Auftreten in der Mittelrhein-Auswahl und der Empfehlung von Trainer Herberger wurde Franz Elbern von Reichstrainer Otto Nerz in der ersten Augusthälfte 1935 zu einem zweiwöchigen Nationalmannschaftslehrgang nach Duisburg-Wedau eingeladen. Am 18. August fanden zwei Länderspiele statt. In München traf die Elf der Etablierten unter der Leitung von Otto Nerz auf Finnland. Deutschland gewann das Spiel mit 6:0 Toren. Sepp Herberger betreute in Luxemburg das „zweite Aufgebot“ mit neun Neulingen. Der komplette Sturm bestand mit Elbern, Gellesch, Fricke, Urban und Günther aus Nationalmannschaftsdebütanten. Der Routinier Willy Busch führte die Mannschaft als Spielführer an. Im Frühjahr des Aufstiegjahres 1936 in die Gauliga bekam der Flügelstürmer aus Beuel die zweite Chance in der Nationalmannschaft. Dies traf auch bei den zwei Schalkern Gellesch und Urban zu.


Alle drei kamen am 15. März 1936 in Budapest bei der 2:3 Niederlage gegen Ungarn zu ihrem zweiten Länderspieleinsatz. Anfang Mai fand dann der erste Lehrgang für die Olympiade 1936 in Berlin statt. Beim Testspiel am 21. Mai in Stuttgart gegen den FC Everton stürmte Franz Elbern auf Rechtsaußen. Beim 4:2 Erfolg zeichneten sich die gefährlichen deutschen Flügelstürmer Elbern und Seppel Fath jeweils als zweifache Torschützen aus. Nach einem dreiwöchigen Lehrgang im Juli wurde Franz Elbern in das 22er-Aufgebot für Olympia berufen. Mannschaftskollegen, sowie Konkurrenten im Sturm, waren Lehner, Lenz, Hohmann, Gellesch, Gauchel, Urban, Siffling, Simetsreiter und Eckert. Das erste Spiel im Olympia-Turnier bestritt Deutschland am 4. August 1936 in Berlin gegen Luxemburg. Elbern stürmte auf Rechtsaußen. Das einseitige Spiel wurde von der Mannschaft von Trainer Nerz mit 9:0 Toren gewonnen. Elbern steuerte einen Treffer bei. Drei Tage später, bei der 0:2 Niederlage gegen Norwegen, die das Aus bedeutete, pausierte Franz Elbern. Ernst Lehner absolvierte an diesem Tag sein 25. Länderspiel. Beim ersten Auftritt der Nationalmannschaft nach der Olympiade 1936 stand wieder der Mann von Beuel auf dem rechten Flügel. Am 13. September 1936 spielte Deutschland in Warschau gegen Polen 1:1 unentschieden. Am 27. September stand wieder ein Doppelspieltag auf dem Programm. Die A-Elf, betreut von Otto Nerz, gewann mit 2:1 Toren in Prag gegen den Vizeweltmeister Tschechoslowakei. Franz Elbern gelang in der 59. Minute der 1:1 Ausgleichstreffer gegen einen der weltbesten Torhüter, namentlich František Plánička. Im Sturm spielten für Deutschland Elbern, Gellesch, Lenz, Siffling und Kobierski. Sepp Herberger betreute die B-Mannschaft in Krefeld beim 7:2 Erfolg gegen Luxemburg. Vierzehn Tage später, am 14. Oktober 1936, stürmte Elbern in seinem sechsten Länderspiel für Deutschland in Glasgow gegen Schottland wieder am rechten Flügel. Ernst Lehner, Karl Hohmann und „Tau“ Kobierski saßen auf der Ersatzbank. Trotz der 0:2 Niederlage überzeugte die deutsche Mannschaft insbesonders spielerisch. Vier Wochen darauf, am 15. November, sah sich die deutsche Mannschaft in Berlin mit dem amtierenden Weltmeister und Olympiasieger aus Italien einer großen Herausforderung gegenüber. Auch bei dieser schweren Aufgabe fand Franz Elbern das Vertrauen des Reichstrainers. Mit der gleichen Aufstellung wie in Glasgow erreichte das Team um Spielführer Fritz Szepan vor 100.000 Zuschauern ein 2:2 Unentschieden. Im Mai 1937 fand ein Lehrgang der Nationalmannschaft statt. Dieser beinhaltete Spiele gegen Manchester City. Am 6. Mai spielte Elbern in Duisburg in einer Deutschland-Auswahl auf Rechtsaußen beim 0:0 gegen die Profis von der Insel. Am 16. Mai fand das denkwürdige Spiel gegen Dänemark in Breslau statt. Der 8:0 Erfolg begründete die Geburtsstunde der Breslau-Elf. An diesem Tag stürmte auf dem rechten Flügel Ernst Lehner. Drei Tage später, am 19. Mai, war Franz Elbern wieder in einer Deutschland-Auswahl in Berlin gegen Manchester City im Einsatz. Am 25. Juni 1937 absolvierte er sein achtes Länderspiel gegen Lettland in Riga. Im August desselben Jahres stand er nochmals in einer Deutschland-Auswahl. Am 5. September 1937 machte ein Schienbeinbruch beim Gauligaspiel mit Beuel bei VfL 99 Köln jegliche Hoffnungen auf weitere Nationalmannschaftseinsätze Franz Elberns zu nichte. Erst am 2. Oktober 1938 konnte er wieder für den SV Beuel 06 in der Gauliga ein Punktespiel bestreiten. Damit war Franz Elbern die Teilnahme an der Fußballweltmeisterschaft im Juni 1938 in Frankreich verbaut.

Verein 2. Etappe 1937 - 1955

Am größten Triumph seines Vereines SV 06 Beuel, dem Gauligameisterschaftsgewinn im Mittelrhein in der Runde 1937/38, war Franz Elbern, durch die Folgen seines Schienbeinbruches nur in den ersten Spielen der Herbstserie aktiv beteiligt. Die Grün-Weissen spielten bis zur Saison 1940/41 in der Gauliga. Franz Elbern leistete seinen Militärdienst in Pommern ab. Deshalb spielte er in der Runde 1940/41 beim SV Germania Stolp im Sportbereich 2 in Pommern. Nur als Urlauber konnte er seinen Heimatverein unterstützen. Das reichte nicht aus. Beuel stieg nach fünf Jahren aus der Gauliga Mittelrhein ab. Nach dem Zweiten Weltkrieg blieb der Ex-Nationalspieler seinem Verein weiterhin als Aktiver treu. Zwar wurde der Alt-Internationale Weihnachten 1950 beim Gastspiel von Vienna Wien zum ersten Mal vom Beueler Publikum verabschiedet. Sein letztes Meisterschaftsspiel für den SV 06 Beuel bestritt Franz Elbern tatsächlich aber erst mit 45 Jahren am 3. April 1955 beim Verbandsspiel gegen BW Godesberg.

Nach dem Tod des 91-jährigen Ehrenpräsidenten am 23. Februar 2002 wohnte eine große Trauergemeinde der Beisetzung auf dem Küdinghovener Bergfriedhof bei. Ihm zu Ehren wurde das Beueler Stadion in „Franz-Elbern-Stadion“ umbenannt.

 

 
 
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